Via dei Laghi – eine besondere Straße
Es gab einen Ort für meine Geschwister und mich, der uns, wenn wir in Rom bei unseren Großeltern waren, magisch anzog. Es ist ein mystischer Ort, um genauer zu sein: Eine Straße, auf der es nicht mit rechten Dingen zugeht.
Etwa 50 km südlich von Rom, am Rande des Albaner Sees, verläuft die Via dei Laghi, eine Landstraße mit dunklem Asphalt die sichtbar leicht ansteigt. Kurz hinter der Ortschaft Rocca di Papa kommt es zu der mysteriösen Begebenheit: Gegenstände, die man auf den schwarzen Asphalt legt, rollen den Berg hinauf. Cola-Dosen, Flaschen, Bälle sogar ausgeschüttetes Wasser fließt – wenn auch langsam – nach oben, die Steigung hinauf. Selbst vollbesetzte Autos im Leerlauf, beginnen nach kurzer Zeit den Berg nach oben zu rollen.
Steigt man hier aus dem Auto und läuft die Straße entlang, bekommt man ein merkwürdiges Gefühl. Man wird beschleunigt, gerade so, als würde man einen Abhang nach unten laufen, obwohl man doch ganz offensichtlich den Berg nach oben geht.
Mein Physik-Lehrer, dem ich irgendwann davon erzählte, glaubte mir nicht. Aber heute, in Zeiten des Internets, habe ich tatsächlich Einträge gefunden, die vor allem eines beweisen wollen und bewiesen haben: Es ist keine optische Täuschung. (Messungen ergaben, dass es sich dort wohl um eine Gravitationsanomalie handelt.)
Und zum Abschluss: Ist es nicht interessant, dass ganz in der Nähe dieser Gravitationsanomalie Castel Gandolfo liegt, die Sommerresidenz des Papstes. Warum wurde genau dort, am Ufer des Lago di Albano der Papst-Palast gebaut? Hat es etwas mit dem Vulkan zu tun? Denn der Lago di Albano ist ein erloschener Vulkankrater. Wie auch immer – Fragen über Fragen, aber wenn Sie schon in Rom sein sollten und vielleicht Frascati besuchen wollen, sollten sie unbedingt zur Via dei Laghi fahren.
Castel Gandolfo, die Sommerresidenz des Papstes